Doro & die schnellsten Frauen der Welt in Paris – Speed Highline Worldcup 2025

Vom 13. bis 14. Juni wurde es in der Arena Pablo Picasso in Noisy-le-Grand (Paris) spektakulär: Die zweite Etappe des Speed Highline Worldcup 2025 lockte die schnellsten Highliner:innen der Welt in schwindelerregende Höhen – darunter auch Doro, die sich erfreulicherweise für dieses Top-Event qualifizieren konnte (gesponsert vom Sportamt Marburg).
Highlines zwischen Betonriesen und Hitzefront
Die Bedingungen waren alles andere als leicht: Drei Highlines, jeweils 140 Meter lang, gespannt zwischen zwei 18-stöckigen Gebäuden – mitten im Betonherz von Paris (20km vom Eifelturm entfernt), bei Hitze und starkem Wind. Jede*r der 15 qualifizierten Athlet:innen hatte exakt eine Stunde Trainingszeit, inklusive zwei Läufe zur Zeitnahme auf einer 60-Meter-Messstrecke. Die größte Herausforderung? Neben Wind und Höhe auch der Start: Die Markierungsflagge war rutschig, das Aufstehen schwierig, einige Athlet:innen rutschen beim Start sogar gleich aus – doch die Regeln sind klar: Der Start muss exakt hinter der Flagge erfolgen.


Doro kurz vor ihrem Qualifikationslauf
Doro qualifiziert sich mit Taktik und Taktgefühl
Mit einer beeindruckenden Zeit von 1:36 Minuten qualifizierte sich Doro direkt für das Halbfinale – ein großartiger Erfolg! Ein besonderer Kniff half ihr dabei: Gemeinsam mit ihrem 13-jährigen Sohn entwickelte sie eine neue Laufmethode. Mithilfe eines Songs und einem Takt von 128 bpm konnte sie ihre Schrittfrequenz im Vergleich zu früher auf der Highline erhöhen und konstant halten. Den Song hörte sie per Ohrstöpsel – Musik als Metronom in luftiger Höhe.


Links: Doro während ihres Qulifikationslaufes, Rechts: Ergebnisse der Qualirunden (Quelle: Parislack)
Starkes Halbfinale gegen die Weltelite
Im Halbfinale trat Doro gegen keine Geringere als die Schweizerin Melanie Bequelin und die kanadische Weltrekordhalterin Mia Noblet an. Trotz großartiger Leistung konnte Mia mit 1:23 Minuten das Rennen für sich entscheiden.


Quelle: Parislack
Weltrekord mal zwei
Das Finale gewann schließlich die Deutsche Cecilia Stock, die sich mit 44 Sekunden auf 60 Meter nicht nur den Sieg, sondern auch einen neuen Weltrekord und 600 € Preisgeld sicherte. Auch bei den Männern wurde Geschichte geschrieben: Sascha Grill unterbot den Weltrekord des Brasilianers Matheus Vidal (aufgestellt einen Tag zuvor) und lief die 60 Meter in unglaublichen 25 Sekunden, eine Sekunde schneller.


Quelle: International Slackline Association
Ein Meilenstein für Frauen im Highlinen
Fast noch bemerkenswerter als die sportlichen Leistungen war jedoch diese Entwicklung: Zum zweiten Mal in der Geschichte des Speed Highlining gab es mehr Bewerberinnen als verfügbare Plätze. Während Frauen früher deutlich unterrepräsentiert waren, zeigen nun immer mehr talentierte Athletinnen, was sie draufhaben – etwa die Mexikanerin Andrea Dattoli Escobedo, die Kanadierin Camille Langois-Barriere, die Französin Emma Domench, die Italienerinnen Carla Corigliano und Sara Melis, oder die deutschen Highliner:innen Luise Kühne, Lena Glaser – und natürlich unsere Doro.


Quelle: Parislack
Was bringt die Zukunft des Highlining?
Die Entwicklung ist klar: Highlining wird weiblicher, vielfältiger – und schneller.
Vielleicht stehen wir am Anfang von etwas Großartigem Neuem. Werden wir diesen Sport vielleicht sogar in einigen Jahren bei den Olympischen Spielen sehen? Und vielleicht trainiert irgendwo gerade eine Highlinerin, von der die Welt noch nichts weiß – aber bald alles hören wird.
Wir sind gespannt. Und Doro? Die steht schon wieder auf der Line.